Samstag, 23. Februar 2008

Road Trip

Seit 2 Stunden bin ich jetzt wieder zurück in Kamloops und dachte mir, ich schreib mal direkt einen Eintrag, da ich sonst doch wieder die Hälfte vergesse zu schreiben. Also stellt euch schon mal auf einen längeren Bericht ein. Wie letztes Mal schon angekündigt hatte ich diese Woche Ferien. Um die auch optimal zu nutzen haben wir uns mit 4 Leuten ein Auto gemietet und sind in die Nationalparks gefahren, obwohl uns jeder im Winter davon abgeraten hat.


Die Reisegruppe:



ich - Simon - Peter - Madeleine

Die Reiseroute:



Ist nicht so ganz optimal zu erkennen, aber ich hab das Foto auch nochmal bei den Fotos drin, dann könnt ihrs nochmal größer sehen...

Da Simon und Peter das Auto schon früher abgeholt hatten, ging es am Dienstag morgen schon früh um 6.00Uhr los in Richtung Revelstoke. Nachdem wir auf der Strecke zunächst mal einen Zwischenstopp bei Tim Hortons gemacht haben (Kaffee Kette), sind wir schließlich so gegen 9:00Uhr in Revelstoke angekommen. Dort ging es erstmal ins Visitor Center um raus zu finden, was man so alles machen kann und wie es mit Übernachtungsmöglichkeiten aussieht. Da wir beim Hostel zunächst kein Glück hatten, haben wir uns entschieden erstmal was anderes zu machen. Zunächst ging es zusammen zum Skigebiet in Revelstoke, wo Simon und ich den Tag noch ausnutzen wollten, da dort die Liftpreise noch echt günstig sind. Das Resort ist dieses Jahr in der Testphase und hat im Moment nur 2 Lifte. Dennoch gibt es total viele verschiedene Pisten und richtig schöne Abfahrten. Da hat sich das frühe Aufstehen echt gelohnt. Außerdem sind dort im Moment noch hauptsächlich Kanadier bzw. Einheimische unterwegs. Das heißt, dass man auf jedem Lift angesprochen wird und sich echt angenehm unterhalten kann. Dadurch kommt man auch an die besten Insidertipps was man so machen kann, denn wer kennt sich besser aus, als Einheimische. Die anderen beiden waren Schneeschuhwandern und haben sich netterweise in der Zwischenzeit schonmal um eine Unterkunft gekümmert. Sie haben uns nachmittags um 16.00Uhr wieder im Skigebiet abgeholt und wir konnten direkt zur Unterkunft fahren. Diese Nacht haben wir in einem Motel verbracht. Es war echt nicht schlecht, und der Eintritt ins öffentliche Schwimmbad war sogar schon im Preis mit drin :-).

Am Mittwoch morgen ging es dann weiter in Richtung Banff. Zunächst mal über den Rogers Pass (Glacier National Park) und dann weiter über Golden in den Yoho National Park. Wir hatten schon vorher mal ein Visitor Center aufgesucht um rauszufinden, ob bestimmte Seen überhaupt im Winter erreichbar sind, aber da man uns dort nicht weiter helfen konnte sind wir weiter nach Field geschickt worden. Dort sind wir wieder ins Visitor Center gegangen und haben dort den Tipp des Tages bekommen. Die Seen wo wir eigentlich hinwollten waren zwar wirklich nicht erreichbar, aber uns wurde dort ein anderer See empfohlen, der im Winter total schön sein sollte. Also haben wir uns entschieden dorthin zu fahren. Der See war komplett zugefroren und die Natur komplett umberührt außer ein paar Häusern. Dort haben wir dann draußen auf einer Bank Mittag gemacht und sind durch Zufall mit einer Frau ins Gespräch gekommen, die, wie sich rausstellte, da einen Skiverleih und Souvenirladen betreibt. Nach diesem Gespräch haben wir dann kurzfristig unsere Pläne für diesen Tag geändert und sind nicht direkt nach Banff weiter gefahren, sondern haben uns erstmal Langlauf Ski geliehen uns sind ca. 2 Stunden zunächst quer über den zugefrorenen See und dann durch den Wald dahinter gelaufen. Danach ging es dann mit Zwischenstopp in Lake Louise weiter nach Banff. Das Visitor Center dort hatte natürlich schon geschlossen und das Hostel war voll. Da uns Banff an sich auch nicht so wirklich gefallen hat, weil es nur noch ein Touristenort ist, haben wir uns entschieden doch lieber woanders zu übernachten. Da wir am Nachmittag von der Frau im Skiverleih erfahren haben, dass es ein gutes Hostel in Field geben soll. Also haben wir in Banff beschlossen, die ca. 80 km wieder zurück zu fahren, da wir am nächsten Morgen eh wieder in die andere Richtung wollten. Zuvor wollten wir aber wissen, ob es in Field überhaupt noch Platz im Hostel gibt, nicht das wir umsonst wieder zurück fahren. Nachdem aber keiner ans Telefon gegangen ist, haben wir beschlossen, erstmal in Banff etwas zu essen und auf den Rückruf vom Hostel zu warten. Der kam auch tatsächlich als wir im Lokal saßen, und im Hostel war tatsächlich noch Platz für uns. Also haben wir uns wieder auf den Weg Richtung Field gemacht. Allerdings sind wir zunächst nur bis zum Ausgang vom Restaurant gekommen. Dort haben wir 2 Frauen getroffen, die uns erzählt haben, dass diese Nacht eine Mondfinsternis zu sehen ist. Da wir eh noch zum Banff Springs Hotel wollten, haben wir das verbunden und sind zu einem Ort mit wenig Restlicht gefahren, um uns das Hotel im Dunkeln und einen Teil der Mondfinsternis anzusehen. Danach sind wir dann endgültig weiter nach Field gefahren. Die Strecke dorthin war auch echt toll, da es zum Anfang sehr dunkel war, aber je mehr der Mond wieder sichtbar wurde, desto toller wurde das Licht, da die Berge vom Vollmond angestrahlt wurden. Eine total gespenstige Stimmung. So sind wir dann schließlich um 22.30 Uhr in Field im Hostel ankommen. Das Hostel dort hat uns echt überrascht, weil es eine komplett ausgestattete Küche hatte und sogar einen Aufenthaltsraum mit Kamin :-). Da wir am nächsten Morgen aber wieder früh los wollten, konnten wir diese Dinge gar nicht richtig nutzen.

Am Donnerstag ging es dann schon wieder morgens sehr früh los, um den Icefield Parkway in den Norden nach Jasper bei Sonnenaufgang zu fahren. Das war echt toll, da wir den Highway fast für uns alleine hatten. Leider haben wir keine Tiere gesehen, aber dafür jede Menge unberührte Natur. Und dabei natürlich jede Menge Fotos gemacht. Zwischendurch haben wir immer wieder angehalten, sodass wir erst nachmittags in Jasper angekommen sind. Auf dem Weg haben wir natürlich auch die Athabasca Falls angeguckt, die im Winter ganz anders aussehen, als im Sommer. In Jasper haben wir mal wieder das Visitor Center aufgesucht, ein Hostel für die Nacht gebucht und dann wieder weiter mit etwas Wintersport. Diesmal sind wir etwas wandern gegangen. Hier sind viele Trails auch im Winter offen. Der Schnee ist einfach auf einem Weg von ca. 0,5 m verdichtet, sodass mal ohne ständig bis zum Knie im Schnee zu versinken ganz gut laufen kann. Das Hostel war echt super, bis auf, dass wir zu viert in einem Raum geschlafen haben, der eigentlich für 2 Leute ist, also musste Simon auf dem Boden und Madeleine und ich einem Bett (zum Glück sind die hier immer recht breit) schlafen. Naja, wir mussten ja den nächste morgen nicht schon wieder so früh raus, also wars nicht so dramatisch nicht so hundertprozentig gut zu schlafen.

Am Freitag morgen ging es dann weiter Richtung Clearwater. Nachdem wir nochmal kurz in Jasper waren sind wir zunächst zum Mount Robson gefahren. Dieser Berg ist der höchste der kanadischen Rocky Mountains und schon echt beeindruckend, auch wenn die Spitze in den Wolken war. Danach sind wir mit ein paar Zwischenstopps (zum Beispiel bei einem Schweizer, der eine Bäckerei betreibt) durchgefahren bis Clearwater. Zum Glück hatten wir am Abend vorher im Internet ein Hostel gefunden, da die Touristinfo mal wieder zu hatte. Nur leider ist da den ganzen Tag keiner ans Telefon gegangen, sodass wir auf gut Glück mal hingefahren sind. Durch Zufall haben wir dort noch den Besitzer getroffen, der gerade auf dem Sprung für weg war. Der meinte allerdings nur zu uns, dass wir einfach reingehen sollten und uns ein Zimmer aussuchen, im Moment wären wir die einzigen Gäste. Wir haben uns gewundert, sind dann aber doch reingegangen. Es war eine Holzhütte mir richtig gemütlichen Wohnzimmer und einer großen Küche. Nach ein paar Minuten kam allerdings der Besitzer wieder zurück, da im eingefallen ist, dass er sich wohl geirrt hatte und wir gar nicht die sein konnten, die reserviert hatten, weil die nur zu zweit kommen wollten. Allerdings konnten wir trotzdem bleiben, da wir im versprochen haben, nur eines der 2 Zimmer zu belegen, falls die anderen noch kommen. Da die aber nicht gekommen sind, hatten wir Glück und blieben unter uns. So haben wir abends gemütlich gekocht und mal alle Fotos geguckt, die wir bis dahin so gemacht haben.

Am Samstag morgen ging's dann auf die Rückreise nach Kamloops. Aber zuerst wollten wir noch unbedingt ein paar Wasserfälle im Wells Gray Park im Winter sehen. Also sind wir zuerst zu den Helmcken Falls gefahren. Die sind wohl 2,5 mal so hoch wie die Niagara Fälle und im Winter unten komplett vereist. Echt total interessant anzusehen. Da es im Allgemeinen aber recht warm war, kam schon einiges an Wasser der Wasserfall runter. Nachdem wir dort die Sonne genossen haben, sind wir dann weiter zu den Dawson Falls gefahren. Naja, besser gesagt haben wir an der Straße geparkt und sind dann durcht Tiefschnee hingelaufen, da der Parkplatz und die Straße dorthin überhaupt nicht geräumt war. Danach sind wir zu einer Lodge zum Essen und haben da noch einmal den Tipp bekommen zu den Moul Falls zu gehen. Das hatte uns morgens auch schon der Besitzer des Hostels empfohlen. Der Weg zu den Fällen dauert ca. 45 min und man direkt an den Wasserfall heranlaufen und im Sommer sogar auch dahinter. Jetzt war alles zu einem bizarren Eisklotz gefroren, also nicht komplett sondern ein Fuß des Wasserfalls. Also der Trail hat sich auf jeden Fall gelohnt. Danach sind wir dann endgültig zurück nach Kamloops gefahren.

Insgesamt hatten wir echt Glück mit der Woche. Es war die erste Woche mit Sonnenschein und wir haben super viele schöne Ecken gesehen. Und da es die erste Woche mit strahlendem Sonnenschein ist, hatte der Schnee auch vorher nicht angefangen zu schmelzen. Was mich auch beeindruckt hat, ist die Mentalität der Kanadier. Wir haben so viele Tipps bekommen und uns mit so vielen Leuten unterhalten und Infos ausgetauscht. Die Leute hier sind glücklich, wenn man sich für ihr Land interessiert und gerade ältere Leute auf dem Lift oder wo auch immer haben so viel über die Stadt zu erzählen. Zum Beispiel boomen hier die meisten Skigebiete, weil die Kanadier gemerkt haben, dass die Europäer durch den Klimawandel zu wenig Schnee haben. Solche Geschichten zum Beispiel stehen in keinem Reisführer, sondern das können nur wirklich Menschen erzählen, die auch dort wohnen. Alles in Allem eine super Woche also und denen die behauptet haben, dass es im Winter dort nichts zu sehen gibt, denen können wir jetzt in aller Ruhe mit hunderten tollen Fotos die Nase lang machen ;-).

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Anne!
Road Trips in Kanada im Schnee sind schon spannend und was ganz besonderes ;-)

Weiterhin viel Spaß!
Pass auf dich auf!

Liebe Grüße
Katharina